2. Sommerplausch an der Lenk (denk)
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2. Sommerplausch an der Lenk (denk)

Ferienbericht von Christina Froidevaux, Co-Leitung Sommerplausch Lenk Ausgangslage: Wie haben wir alle im letzten Jahr Lenk genossen! Dieses Bilderbuc...

Ferienbericht von Christina Froidevaux, Co-Leitung Sommerplausch Lenk

Ausgangslage:
Wie haben wir alle im letzten Jahr Lenk genossen! Dieses Bilderbuchdorf zuhinterst im Simmental. Verträumt liegt es in den grünen Matten: urchige Berner Oberländer Bauernhäuser mit üppig blühenden Vorgärten und roten Geranien, die um die Wette strahlen, imposante Wasserfälle, die von Wildstrubel und Co. sich tosend ins Tal ergiessen und alles ist eingehüllt in den bimmelnden Klang der Kuhglocken.

Diese heile Welt, welche uns im letzten Jahr die Corona-Pandemie so wunderbar vergessen liess, wollten wir auch dieses Jahr geniessen.

Samstag, 16. Juli
Ein weiser Entscheid, dieses Jahr die Zugfahrt nach Lenk gegen eine Carfahrt einzutauschen. Im letzten Augenblick noch entschlossen wir uns, in Anbetracht des Ferienbeginns im Kanton Zürich und den damit sicherlich überfüllten Bahnhöfen, auf den Car umzusteigen. So wartete am Bahnhof Uster eine unternehmungslustige Gruppe statt auf den Zug auf den Car. Die Begeisterung der «alten, bereits Lenk erprobten Hasen» wirkte auf alle sehr ansteckend und die Abfahrt konnte kaum erwartet werden. Bis wir alle an der Lenk ankamen, brauchte es dann doch noch ein wenig Geduld und die Wegkenntnisse unseres Carchauffeurs. Wie immer bei Ferienbeginn waren wir nicht allein auf der Autobahn unterwegs, dank den Tricks und Kniffs unseres Chauffeurs gelang es aber, den ärgsten Stau zu umfahren und dafür die Aargauer und Solothurner Landschaft etwas besser kennen zu lernen.

Im Berner Oberland erwartete uns Traumwetter, Lenk und der Wildstrubel präsentierten sich von der schönsten Seite – und das sollte die ganze Woche so bleiben! Ankommen, Auspacken und das KUSPO in Beschlag nehmen und sich vom Gurgeln der Simme einlullen lassen, mehr war für den Samstag nicht mehr geplant.

Sonntag, 17. Juli
Nach einem sehr kargen Frühstück mit vielen Fliegen machten sich die ersten Gruppen bereits auf den Marsch, die einen Richtung Simmenfälle, die anderen Richtung Leiterli. Rolf und mir und somit unsere Gruppe war ein schneller Aufbruch nicht gegönnt. Zuerst mussten wir uns mit einem desinteressierten Hotelier herumschlagen, nichts klappte. Sehr entnervt zogen wir dann eine gefühlte Ewigkeit später doch noch los, Richtung Simmenfälle. Die fröhliche Stimmung unserer Gruppen steckte an und so vergassen wir die Querelen mit unserem Gastgeber schnell. Unser heutiges Ziel waren die Simmenfälle und natürlich der Besuch im Restaurant auf ein spätes Mittagessen, da die für alle bestellten Lunchpakete im Kuspo vergessen gingen. Der Verzicht fiel aber definitiv niemandem schwer.

Nach einem Abendessen aus der Büchse und dem Tiefkühler (ich hätte nie gedacht, dass ein solch kulinarischer Tiefflieger möglich ist) verzogen wir uns, ausgerüstet mit Getränken und mitgebrachten Nüssli und Chips, in unseren Aufenthaltsraum. Noch kurz das Programm der einzelnen Gruppen für den morgigen Tag vorgestellt und der Abend war frei für plaudern und spielen.

Was lehrte uns der heutige Tag? Ärgere dich nicht über demotivierte Gastgeber, motze das Frühstück auf, kaufe den Lunch selbst, freue dich auf die Pizza am Dienstagabend und vor allem, geniesse die Zeit mit unseren wirklich fröhlichen Gästen.

Montag, 18. Juli
Das Frühstück – immer noch kein kulinarischer Genuss – fällt sehr kurz aus, denn wir wollen alle auf in die Berge. Dem Wunsch unserer Gruppe entsprechend unternehmen wir heute einen Ausflug auf die Iffigenalp mit Besuch der Alpkäserei und einer kurzen Wanderung auf die Alp Gropi. Da die Postautos in der Lenk einem für uns nicht ganz nachvollziehbaren Fahrplan folgen, bleibt uns genügend Zeit, um im Coop unseren Lunch einzukaufen und auf der Terrasse des hübschen Hotel Wildstrubel einen Cappuccino zu geniessen. Wow, das wäre eine tolle Unterkunft, finden alle – bereits KUSPO müde. Die Postautofahrt auf die Iffigenalp ist sehr unterhaltend. Eine Begleitperson von Tourismus Lenk fährt mit und erzählt während der ganzen Fahrt viel Wissenswertes über Lenk. So wissen wir nun, dass alle originalen Simmentaler Bauernhäuser über zwei Treppenaufgänge vom Garten zum Haus verfügen, die weltbekannten Simmen Fälle künstlich angelegt sind, das Lenkerwappen auf die Wyberschlacht im 17. Jahrhundert (Villmerger Glaubenskriege) verweist und – ganz wichtig, es heisst nicht in der Lenk, sondern an der Lenk! Absoluter Höhepunkt der Fahrt auf die Iffigenalp, das Postauto hält extra für einen Fototermin an den imposanten Iffigfällen! Mit dem tosenden Rauschen in den Ohren und viel Wissenswertem im Kopf nehmen wir die Wanderung auf die Alp Gropi unter die Füsse. Alle sind begeistert von der Landschaft und flugs, schon sind wir auf der Alp Gropi angekommen, wo wir mit grosser Freude wie alte Bekannte empfangen werden. Hier bietet sich die beste Gelegenheit uns mit Alpkäse und Wurst für eine ganze Woche einzudecken. Gestärkt mit Eistee geht es wieder runter auf die Iffigenalp und nach einem Desserthalt wieder mit dem Postauto zurück ins Kuspo. Unterwegs organisieren wir den Gipfeli- und Brötli-Express für das Frühstück der kommenden Tage und plündern den Coop, da unsere Gruppe die Aufgabe übernommen haben, Lunch für alle einzukaufen und das Frühstück mit feinen Bestandteilen aufzurüsten.

Nach dem Nachtessen lockt fast alle eine tolle Bilderreise in den Kirchgemeindesaal Lenk. Fast als Exklusivgäste kommen wir in den Genuss einer eindrücklichen Fotodokumentation über Lenk und seine Umgebung. Müde und mit vielen wunderbaren Eindrücken fallen wir in die Betten.

Dienstag, 19. Juli
Wow, nun sieht unser Frühstück schon viel besser aus und schmeckt allen dementsprechend. Heute ist es einfach nur heiss und so beschliessen wir gemeinsam, heute geht es in die Badi. Unser Grüppli wird auf einmal etwas grösser, das Schwümbi lockt ?. Wie immer sind wir sehr gemütlich unterwegs, das heisst, zuerst gibt es den obligaten Kafistopp, heute aber auf der Terrasse der Bäckerei Kunen, da einige unseres vergrösserten Grüpplis auf eine Rösslikutschenfahrt eingeladen werden. Die Badi-Idee hatten offensichtlich nicht nur wir…, Schattenplätze und Sonnenschirme sind rar. So platzieren wir uns auf der gemütlich Terrasse des Badi-Restaurants und gucken vorerst einmal dem fröhlichen Treiben um uns herum zu, bevor auch wir das kühle Nass ausgiebig geniessen.

Juhuuu - Heute geben wir dem Kuspo einen Korb, Pizza aus dem Holzofen ist angesagt!

Mittwoch, 20. Juli
Den letztjährigen Ausflug auf dem Thunersee mit der Blümlisalp haben wir noch in bester Erinnerungen. Und so beschliessen wir, den heutigen Tag mit einem Ausflug nach Interlaken zu geniessen. Der Plan: mit der Bahn nach Interlaken, mit der Standseilbahn auf den Harder und die Aussicht geniessen, anschliessend mit der Blüemlisalp nach Spiez und von da zurück nach Lenk. Wir starten bei herrlichem Sonnenschein und tiefblauem Himmel. Doch bereits über Interlaken zieht der Himmel zu. Auf dem Harder mit bestem Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau sehen wir die sich über dem Thunersee aufbauenden Gewitterwolken. Ups, das kann ja noch heiter werden… Papperlapapp - wir ignorieren die Gewitterwolken und lassen uns von unserem fröhlichen Schifffahrtplan mit Lunch an Deck nicht abhalten und besteigen – bei immer noch schönem Wetter – die Blümlisalp. Doch unsere Freude währt nicht lange. Aus dem entspannten Lunch unter der grossen Zeltblache wird nichts. Kaum abgelegt kommt Sturm auf, es wird bedrohlich dunkel, es giesst wie aus Kübeln und der Hagel lässt nicht lange auf sich warten. Wir verziehen uns ins Innere des Schiffs und geniessen die Gewitterstimmung im hübschen Stübli.

Am Abend treffen wir uns nach dem Nachtessen wieder einmal in unserem Gemeinschaftsraum. Wir sind baff, was die anderen Gruppen zu erzählen haben, wo sie waren, was sie erlebt haben, einmalige Erlebnisse und ganz grosse Begeisterung bei allen! Wir beschliessen, dass wir uns am Donnerstag der Gruppe von Mathilde und Helen anschliessen und einen Ausflug an den Lauenensee unternehmen.

Donnerstag, 21. Juli
Sonne ist Wonne pur! Die unterhaltende Bahnfahrt durch eine traumhaft schöne Landschaft bringt uns nach Gstaad. Wir tauchen ein in den mondänen Kurort. Er ist nicht zu vergleichen mit Lenk. Gstaad ist gefühlt sehr voll, an jeder Ecke gibt es ein Souvenirladen, ein Kaffee, Restaurant oder eine exklusive Boutique. Gstaad präsentiert sich wie im Hochglanzmagazin, herausgeputzt aber durchaus gemütlich und nicht unsympathisch. Die Fahrt mit dem Postauto an den lauschigen Lauenensee ist wie ein Ausflug in eine Märchenlandschaft, wir können uns kaum satt sehen. Zum Guten Glück haben wir auf den Tipp hin die Badehosen eingepackt uns so steht dem Schwimmvergnügen in dem weit über 20 grad warmen Lauenensee nichts im Weg. Heute wollen wir nur «plegere», «bädele» und Shoppen in Gstaad. Letzteres erweist sich allerdings als sehr schwierig, die Gstaaderpreise übersteigen das Budget unserer Gäste und so bleibt es einfach beim Gucken und Käfele.

Freitag, 22. Juli
Es ist einfach immer noch heiss, ob es auf dem Leiterli etwas kühler ist? Ausprobieren geht vor Studieren, nach der Cappuccino-Pause im Garten des Restaurants Krone bringt uns das Bähnli auf das Leiterli. Kühler? Vielleicht ein zwei Grad und so verzichten wir auf eine ausgedehntere Wanderung. Der Alpenblumenweg scheint uns gerade richtig und so nehmen wird den schönen Weg unter unsere Füsse. Leider ist aufgrund der ausserordentlichen Wärme und des wenigen Niederschlags vieles bereits verblüht oder vertrocknet, wir geniessen dafür das einmalige Panorama auf den Wildstrubel und den sehr geschrumpften Pleine Morte Gletscher.

Am Abend treffen wir uns alle zum grossen Grillfest am Lenkerseeli, den letzten Abend im Kuspo zu verbringen, das wollten wir uns denn doch nicht antun.

Samstag, 23. Juli
Frühmorgens sind die Koffer schon gepackt und ein letzter Spaziergang führt uns alle nochmals ans lauschige Lenkerseeli bevor uns am Mittag der Car abholt und wir uns auf die Rückreise nach Uster machen. Der Abschied fällt allen sehr schwer, es war so schön, so lustig und wir alle haben so viel erlebt. Neue Freundschaften wurden geknüpft und alle sind sich einig, nächstes Jahr kommen wir wieder mit. Aber einfach nicht mehr ins Kuspo, darin sind sich alle einig. Hmm - wie wäre es mit dem Hotel Wildstrubel?

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Publikationsdatum 18.10.2022